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Kriterien

Kriterien

  • Denken in systemisch-konstruktivistischen Ansätzen 

  • Theoretisches und praktisches Wissen über die Arbeit in und mit Organisationen 

  • Fundiertes Wissen über theoretische und methodische Grundlagen von Aufstellungen 

  • Prozessorientiertes Arbeiten entlang sich zeigender Phänomene 

  • Ausgeprägte feinsensorische Wahrnehmungsfähigkeit und Intuition 

  • Klare Erarbeitung des Auftrags, des dafür geeigneten Settings und die Einbindung in laufende Prozesse 

  • Beachtung einer sinnvollen und nützlichen Ankoppelung von Aufstellungsergebnissen an den Auftrag und die Ziele des Kunden 

  • Persönliche Integrität und Autonomie; eine Haltung der Allparteilichkeit und Wertschätzung 

  • Fähigkeit, sich von eigenen Absichten und Bildern zu lösen 

  • Klarheit gegenüber dem Kunden bezüglich der Möglichkeiten und Grenzen von Aufstellungen

Professionelle
Haltung

Allparteilichkeit, Neutralität, Verantwortungsbewusstsein, Achtsamkeit, Wertschätzung und Bescheidenheit sind Begriffe, die für die professionelle Haltung einer Aufstellungsleiterin bzw. eines Aufstellungsleiters stehen.

  • Fokussierung auf Lösungsansätze vor, während und nach dem Aufstellungsprozesses

  • Transparenz hinsichtlich der Arbeitshypothesen

  • Respektierung der vereinbarten Grenzen

  • Syntaktisches und möglichst deutungsarmes Arbeiten

  • Ausführliche Nachbesprechung nach jeder Aufstellung

 

sowie​

​

  • Die Lösungen sind die (Eigen-)Leistung des Klienten(-Systems); sie entwickeln sich von innen heraus. Sie werden nicht von außen "implementiert" durch "Interventionen" eines wissenden Beraters

  • Systemaufstellungen sind als dialogische Gruppenleistung zu betrachten; die Aufstellungsleiter:innen bringen mit ihrem Repertoire an "Werkzeugen" nur hilfreiche Empfehlungen ein

  • Die Aufstellungsleiter:innen sind in der Zeit nach der Aufstellung für Fragen und evtl. Nacharbeiten verfügbar

  • Verschwiegenheit ist eine Selbstverständlichkeit

  • Aufsteller:innen leisten ein gutes Maß an "Eigenarbeit" im Sinne von regelmäßiger Weiterbildung, Super- bzw. Intervision und Selbstreflexion

Veranstaltungstypen

1. Das öffentlich ausgeschriebene Seminar

Vom ursprünglichen Konzept her ist die Aufstellungsarbeit Einzelberatung in einer Gruppe. Einzelne Personen können dort mit der Unterstützung von Aufstellungsleiter/innen an konkreten Fragestellungen arbeiten. Die anderen Seminarteilnehmenden stehen als Repräsentant/innen zur Verfügung. Die Themen können beruflicher oder organisationsbezogener Natur sein.

Vorteile

Anonymität bei persönlichen, vertraulichen oder heiklen Themen

Systemfremde Personen haben als Repräsentant/innen eine neutrale Wahrnehmung

Nachteile

Die Integration der Hinweise muss meistens in Eigenregie geleistet werden. Potenzielle Beteiligte, z. B. Teammitglieder, erleben den Prozess nicht selbst

2. Die Aufstellung in der Einzelberatung

Oft ziehen Personen es vor, ein Anliegen im Rahmen einer individuellen (Einzel-) Beratung aufzustellen. Als "Repräsentationen" dienen Objekte (z. B. Holz- und Kunststofffiguren oder sog. Bodenanker - im Raum plazierte Papierscheiben) oder die Berater:innen stellen sich als "Referenzobjekt" oder in repräsentierender Wahrnehmung zur Verfügung. Der/die Fragesteller:in selbst geht wahrnehmend in die einzelnen Positionen. In Einzelfällen werden fremde Personen als Repräsentant:innen eingesetzt (Repräsentantenpool).

Vorteile

Weitgehende Offenheit hinsichtlich der zu bearbeitenden Themen - neben Fragen aus dem Führungs- und Arbeitsalltag können bei Bedarf auch private Fragestellungen offen thematisiert werden gut in einen Coachingprozess integrierbar schnelle zeitliche Verfügbarkeit, geringer Aufwand, geringe Kosten.

Nachteile

Die Interaktion von Systemelementen ist nicht abbildbar, weil nicht alle Elemente im Austellungsbild gleichzeitig von Menschen repräsentiert werden.

3. Der interne Workshop

In den letzten Jahren werden Aufstellungen zunehmend in (In-House-)Workshops mit ganzen Management- und Projektteams durchgeführt. Dabei liegt der Fokus primär auf der Suche nach Hinweisen und Antworten auf generelle Managementfragen. Insbesondere auf strategischer Ebene können wichtige Entscheidungen simuliert werden; so z.  B. Optionen der strategischen (Neu-)Positionierung, Wirkungen neuer Strukturen, von Veränderungsmanagement oder Fragen hinsichtlich der Erfolgschancen von Allianzen, Innovationen, Werbekampagnen, komplexen Entscheidungen.  Alle diese Bereiche sind von hoher Komplexität, unkontrollierbaren Eigendynamiken und meistens hohen unternehmerischen Risiken gekennzeichnet. Darum ist der ganzheitliche Blick auf mehrere Ebenen sowie das Aufspüren von implizit vorhandenem Wissen besonders hilfreich und nützlich.

Vorteile

Herstellen einer gemeinsamen 'Wirklichkeit' – es entstehen kollektiv geteilte themenspezifische Erfahrungen und Sichtweisen bzw. kommen Unterschiede zum Vorschein. Gemeinsames Erleben – die ganze Gruppe erlebt gemeinsam einen Prozess, welcher meistens als 'eindrücklich' und nachhaltig wirksam beschrieben wird. Dies fördert Commitment, positiv-emotionale Aufladung und zielorientiertes Handeln; d. h. es entsteht ein beachtlicher Zusatznutzen in Form von Teamentwicklung 'nebenbei'. Körperlich wahrnehmbare Wirkungen bei den Handelnden – die Wahrnehmung eines 'unzufriedenen Kunden' sozusagen "am eigenen Körper" ist,  hirnphysiologisch bedingt,  klar stärker als jede Marktstudie.

Nachteile

Stark rational ausgerichtete Personen haben oft Bedenken gegen eine für sie nicht nachvollziehbare Zugangsweise. Unerwünschtes Aufdeckungspotenzial – potenziell kann die Methode auch auf Verborgenes hinweisen, das nicht erwünscht ist: z. B. eine 'hidden agenda', auf persönliche Beziehungsaspekte, Einflüsse aus der Persönlichkeitsstruktur u. a. hinweisen. Damit in professioneller Weise umzugehen, liegt in der Kompetenz der Aufstellenden. Es erfordert hohe fachliche, methodische und ethische Kompetenzen bei den Aufstellungsleiter:innen.

4. Die Kurzintervention im laufenden Prozess

Eine neue Richtung zeigt gute Erfolge: An bestimmten Stellen eines laufenden Beratungs- oder Managementprozesses wird eine oft nicht als Aufstellung benannte Intervention gesetzt. Beispiele: Man macht eine 'Kurzsimulation' der gerade erarbeiteten strategischen Neuausrichtung; die ganze Mannschaft geht (körperlich) den Weg in die soeben erarbeitete Vision; bei einer Präsentation 'ist' je ein Teil der Anwesenden die Zielgruppe A,  B, C oder ein 'kritischer Journalist' oder die 'von Kurzarbeit Betroffenen'/'Nichtbetroffenen' etc.; ein Arbeits-Modell, z. B. Kundennutzenstrategien nach Treacy/Wiersema wird mit Hilfe eines Seils nachgestellt usw. Die Beispiele zeigen, dass die Interventionen als kleiner Exkurs, als 'Lernschleife', als ergänzendes diagnostisches Tool, als kurze analoge Übung eingesetzt werden; ganz natürlich in den Prozess integriert; angekoppelt an die sonstigen verwendeten Zugänge

Vorteile

Unspektakuläre Nutzung von implizitem Wissen; entsprechende Zugänge über verschiedene Wahrnehmungskanäle. Gute Anschlussfähigkeit, Akzeptanz und Integrierbarkeit

Nachteile

Irritation bei sehr ratiogesteuerten Personen (was auch als erfolgreiche Musterunterbrechung bewertet werden kann)

Anwendungsbereiche

Jedes Organisationsthema kann durch eine Aufstellung visualisiert werden. Dabei muss es nicht unbedingt allein um die Beziehungen von Menschen in Organisationen in ihren Rollen gehen. Jedes Element des Systems Unternehmen kann in einer Aufstellung zum Selbstausdruck gebracht werden. In folgenden Anwendungsbereichen haben sich Aufstellungen sehr bewährt, weitere sind denkbar und werden ausprobiert.

Aufstellungen im Kontext von​:

Unternehmensgründungen / Unternehmensnachfolge / Marktanalysen / Personalauswahl / Lieferantenauswahl / Finanzierungsstrategien / Innovationsmanagement / Stakeholderanalysen / Umweltschutz / Kundenzufriedenheit / Arbeitnehmerzufriedenheit / Strategische Prozesse / Vergangenheitsbewältigung / Unternehmensfusionen / Kulturanalysen u.v.a.m.

Informationsgewinne
durch Aufstellungen:

Als effektives, ganzheitliches Diagnoseinstrument

Zum Gewinnen von gemeinsamen Sichtweisen und emotionaler Aufladung

Als Orientierungs- und Entscheidungshilfe

Bei "unerklärlichen" Problemen

Zur Wirkungsgssimulation als Pre-Test

Als Krisenintervention

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